Schädel-Hirn-Trauma und deren Folgen:
Traumatische Schädel- und Hirnverletzungen können, abhängig von der Schwere der Verletzung sehr breit variieren: von leichter Benommenheit bis zu Koma.
Entscheidend für die Art und Ausmaß der chirurgischen Versorgung sind die Schwere der Verletzung und die morphologischen Korrelate, z.B. intrakranielle Blutung, Schädelprellung, Frakturen, etc.
Bei schweren Fällen von Hirnschwellung ist eine sofortige Entlastung des Hirndruckes durch Eröffnung des Schädelknochens, gefolgt von intensiv medizinischer Behandlung mit Kontrolle des intrakraniellen Hirndruckes erforderlich. Der notfallmäßig entfernte Knochendeckel wird dann eingefroren und nach Beendigung der Rehabilitationsbehandlung und Abschwellung der intrakraniellen Strukturen wieder eingesetzt, in einer separaten Operation. Manchmal ist die Wiederverwendung des zuvor entfernten Knochens nicht möglich. In diesem Fall wird der Schädel mit Knochenzement oder mit einem patientenspezifischen CAD-Implantates (CAD- Computer Aided Design) wiederhergestellt. Neurologische Ergebnisse nach Schädelhirnverletzungen sind unterschiedlich, abhängig von Schwere der Verletzung, adäquater Notfallversorgung, Begleitverletzungen, Alter des Patienten, Rehabilitationsbehandlung, etc.

Beispiel 1: Während seiner Arbeit als Dachdecker hat der 28-jähriger Linkshänder einen Unfall erlitten. Hierbei ist ein circa 1 KG wiegende Metallgegenstand auf der linken Schläfe des Patienten von einer Höhe von circa 4 Meter gefallen. Mit einer blutigen Kopfplatzwunde wurde der wacher Patient in die Notaufnahme schnellstens gebracht. Eine CT Untersuchung zeigt eine Impressionsfraktur des Schädels, welche sofort operativ versorgt werden müsste. Nach rascher Vorbereitung wurde der Patient ins OP-Saal gefahren und die Not-Operation durchgeführt: der imprimmierter Knochendeckel wurde rundum Trepaniert und auf Ebene gehoben. Da der Patient glücklicherweise keine böse Hirnschwellung hatte, wurde der Knochen gleich wieder eingesetzt und mit Titan Mikroplättchen und Schräubchen fixiert. Der Patient wurde nach der Operation aufgewacht und innerhalb 24 Stunden aus dem Bett mobilisiert. Postoperative Aufnahmen zeigten eine Regelrechte Lage des Knochens ohne Zeichen von Nachblutung. Nota bene: der Krankheitsverlauf in Ihrem Fall könnte auch anderes sein als wie hier geschildert.