Tumore der intrakraniellen Hirnnerven:
Der häufigste Tumor der intracraniellen Hirnnerven ist das Vestibularis Schwannom (weit bekannt in der Allgemeinheit unter seinem Misnomer- Acusticus neurinom oder AKN)- ein gutartiger Tumor des Gehör und Gleichgewichtsnervs. Auffällig wird der Tumor durch Schwindel, Gleichgewichtsstörung, Ohrgeräusch (Tinnitus), Hörminderung (oder sogar Hörverlust). Meistens ist nur eine Seite involviert. Kommt ein Vestibularis Schwannom im Rahmen einer syndromalen Erkrankung vor, sprich Neurofibromatose, dann können auch beide Seiten, und sogar andere Hirnnerven, betroffen sein. Die Art der Behandlung von Vestibularis Schwannome hängt von Ausmaß des Tumors ab. Tumore größer als 15 mm längs-Durchmesser sind am besten mikroneurochirurgisch entfernt. Kleiner Tumore können auch durch Gamma-Knife oder Cyber-Knife bestrahlt werden.
Beispiel 5: Der 58-jährige Patient bemerkte, daß er seit circa einem Jahr auf seinem linken Ohr nicht mehr telefonieren kann. In der letzten 3 Monaten kamen dazu ein komischer Schwindel sowie Ohrgeräusch, die ihn zu schaffen machen. Eine Vorstellung beim HNO-Arzt bestätigt den Hörverlust auf dem linken Ohr, jedoch kann er keine äußerliche Ursache dafür feststellen. Eine MRT Untersuchung des Neurocraniums zeigt einen circa 4 cm durchmessenden Tumor der hinteren Schädelgrube mit gefährliche Bedrängung des Hirnstammes. Der Tumor wäschst aus dem inneren Gehörgang in Richtung Kleinhirn hinaus und nimmt gleichmäßig Kontrastmittel auf. Aufgrund der Größe des Tumors entschieden wir diesen operativ zu entfernen. Da der Hör- und Gleichgewichtsnerv zusammen mit dem Gesichtsnerv im selben Kanal läuft, sollte die Operation unter intraoperative Nervenüberwachung des Gesichtsnervs durchgeführt werden. Nur so konnten wir die Funktionalität des Gesichtsnervs beibehalten. Nach der Tumorentfernung blieb der Patient weiterhin auf dem betroffenen Ohr taub, jedoch ist die Kompression auf dem Hirnstamm vollständig beseitigt und die Gesichtsfunktion konnte intakt erhalten werden. Nota bene: der Krankheitsverlauf in Ihrem Fall könnte auch anderes sein als wie hier geschildert.