Hemispasmus facialis
Der Gesichtsnerv (N. facialis) versorgt die mimischen Muskulatur der jeweiligen Gesichtshälfte mit willkürliche motorische Aktivität und teilt sich in 5 Ästen: (1) Stirnpartei, Augenpartei, (2) Mimische Muskeln im Bereich des Oberkiefers, (3) Mundwinkelbewegung, (4) Mimischen Muskeln im Bereich des Unterkefers und (5) Oberflächliche Muskeln im Bereich des Halses. Zusätzlich hat der N. facialis auch vegetative Fasern, die die Tränen- und Speichelproduktion kontrollieren.
Hemispasmus facialis ist, genauso wie Trigeminus Neuralgie eine sehr beeinträchtigende Erkrankung für den Betroffenen. Die konstante Reizung und Reizbarkeit des N. facialis verursacht unwillkürliche, nicht kontrollierbare Zuckungen des Gesichtes. Manchmal sind die Muskelspasmen extreme Schmerzhaft (tic doloreaux; Franz– schmerzhafte Gesichtszuckungen).
Ursache der Trigeminus Neuralgie, Hemispasmus facialis und Ähnliches:
Bei überwiegende Mehrheit der Patienten (nah zu 100%) läßt sich ein Gefäß-Nervenkonflikt im Abgangsbereich des betroffenen Nervs in der Hinteren Schädelgrube feststellen. Die Kompression einer Gefäßschlige auf dem Hirnnerv und konstante Pulsation über Jahre hinaus führt zu eine “Ausdünnung” der Schutzschicht des Nervs (Myelinscheide). Hierdurch entstehen unwillkürliche Kurzschlüße der Nervenpotentiale und verursachen die Symptome.
- Wenn der Gesichtsnerv betroffen ist, entsteht Hemispasmus facialis
- Wenn der Trigeminus Nerv betroffen ist, entsteht Trigeminus Neuralgie
- Wenn der N. vagus betroffen ist, entsteht eine threapierefraktäre Hypertonie
- Wenn der N. cochlearis betroffen ist, entsteht nicht behandelbares Ohrgeräusch
- Wenn der N. glossopharyngeus betroffen ist, entsteht unwillkürlicher Schluckauf
Behandlungsprinzipien:
Die erste linie der Behandlung bei solchen Hirnnervenkompressionssyndromes ist medikamentös. Durch hochdosierte antiepileptische Medikamenten werden die unwillkürliche, Kurzschluß-Nervenpotentiale unterdruckt. Diese funktioniert in der Mehrheit der Betroffenen.
Diese Therapie sollte in Kombination mit Gesprächs-Psychotherapie und Autotraining angewendet warden. Die Psychotherapie und Autotraining hilft den Patienten die entsprechende Triggers genau zu erkennen und zu vermeiden. Weiterhin helfen diese Maßnahmen zur Bewältigung der Schmerz, bzw. Ereigniserinnerung.
Manche Patienten brechen die medikamentöse Therapie ab, wegen Unverträglichkeit und/oder fehlender Behandlungserfolge.
In diesen Fällen ist eine chirurgische Therapie angezeigt. Hierbei wird der Gefäß-Nerven-Konflikt durch mikrochirurgische Nervendekompression und Nervenumhüllung beseitigt. Trotz der Ursachenbeseitigung können Schmerzerinnerung und Triggermechanismen erneut zu Kurzschlüssen führen. Daher sollte die chirurgische Behandlung mit medikamentöse und Psychotherapie vergesellschaftet werden.
Hochpräzise Cyberknife Radiotherapie hilft den betroffenen Nerve künstlich zu “vernarben”, somit durch das Narbengewebe die Nerven-Potential-Kurzschlüße verschwinden, bzw. verringert werden. Der größte Vorteil dieser Methode ist die Behandlung ohne Eröffnung der hinteren Schädelgrube zweckes Beseitigung des Nervenkonfliktes.
Die oben aufgeführte Information kann Ihrer Erkrankung durchaus nicht ähneln. Bitte beachten Sie, dass jede/r Patient/in individuell untersucht werden muss und eine passende Behandlungsstrategie für ihr/ihn entwickelt werden muss.